Mehr als 70 Prozent aller um den Globus gehandelten Waren und Güter werden heutzutage in weltweit einheitlich standardisierten Containern transportiert. Neben den nur für den Containerumschlag gebauten Anlagen sind auch noch Multi-Propose Terminals in vielen Häfen anzutreffen, an denen sowohl Stückgut als auch containerisierte Ladung umgeschlagen werden kann. Moderne Containerbrücken von heute sind in der Lage, mit einem Hub zwei 40-Fuß Container oder vier 20-Fuß Container mit zusammen 110 Tonnen zu bewegen. Das entspricht dem Gewicht von 70 Mittelklassewagen. Um auch Container umschlagen zu können, die sich im hinteren Bereich der Schiffe befinden, sind dafür Megaship-Brücken im Einsatz. Ihre achtzig Meter langen Ausleger überspannen Schiffe mit bis zu einer Breite von 60 Metern.

Die Megaship-Brücke ist damit in der Lage, den sechsundzwanzigsten Container in einer Reihe zu bewegen. Umfangreiche Software und unzählige Transponder, die sich auf der Terminalfläche befinden, sorgen dafür, dass die fahrerlosen Fahrzeuge, die AGV ’s (Automated Guided Vehicle), den schnellsten Weg von der Brücke ins Containerlager finden. Im Containerlager selbst werden die Container von automatisierten Portalkränen sortiert. Nur noch auf den letzten Metern vom Containerlager auf einen Eisenbahnwaggon oder LKW tritt der Mensch in Erscheinung. Der Container wird fotografiert, gescannt, inspiziert und dann verladen, um auch jeden Fehler auszuschließen.

Hafen von Antwerpen

Um in den achtzig Kilometer landeinwärts liegenden Hafen von Antwerpen zu kommen, müssen die Schiffe die größte Dockschleuse der Welt passieren. Die Kieldrechtschleuse am Ende des Deurganckdocks ist 500 Meter lang und 68 Meter breit. Für ihren Bau wurde dreimal so viel Stahl benötigt, wie für den Eiffelturm in Paris. Trotz seiner einzigartigen Lage ist der Antwerpener Hafen ein echter Tiefseehafen. Vorrangig werden dort Obst, Stahl und Kaffee umgeschlagen. Der Hafen ist der weltgrößte für Stückgut und beherbergt den zweitgrößten Chemieindustriepark der Welt.

Bremerhaven

Bremerhaven liegt etwa 60 Kilometer von Bremen entfernt im nördlichen Elbe-Weser Dreieck mit direktem Zugang zur Nordsee. Einst als Seehafen-Filiale der großen Schwester Bremen gebaut, beherbergt Bremerhaven heute einen der größten Container-Terminals weltweit.  Der Hafen selbst versteht sich als wichtiger Universalhafen in Europa. Egal, ob Container, Autos, Stück- und Massengüter, Gefahrgut oder Projektladung-die Terminals arbeiten mit nahezu jeder Art von Ladung. Das Umschlagvolumen betrug im Jahr 2021 sechs Millionen Container und zwei Millionen Autos. Das Columbus-Cruise-Center in Bremerhaven bietet das modernste und leistungsfähigste Passagierterminal für Kreuzfahrtschiffe.

Wilhelmshaven

Wilhelmshaven liegt an der Nordwestküste des Jadebusens, in einer etwa 190 Quadratkilometer großen Meeresbucht an der Nordsee. Wilhelmshaven ist der Hafen mit der größten Wassertiefe und gleichzeitig der größte Erdölumschlaghafen Deutschlands. Hier kommen mehr als 25 Prozent der deutschen Rohölimporte an. 75 Prozent des Rohölumschlags aller deutschen Häfen werden über Wilhelmshaven abgewickelt. Von Wilhelmshaven aus führen Ölleitungen zu allen Raffinerien im Rhein-Ruhr-Gebiet. Um unabhängig von den Gezeiten der Nordsee zu werden, wurde vor zehn Jahren am Jade Weser Port ein tidenunabhängiges Container-Terminal fertiggestellt, um auch die größten Containerschiffe voll beladen zu können.

Bremer Häfen

In der Stadt Bremen sind insgesamt vier hoch spezialisierte Häfen errichtet worden. Der Industriehafen widmet sich den Massengütern wie Stahl und Stahlerzeugnissen, Baustoffen, Abfallstoffen und Schmieröle. Unterhalb des Industriehafens befindet sich der Holz- und Fabrikenhafen. Hier werden Rohstoffe für die Lebensmittelindustrie umgeschlagen. Dazu gehören Futtermittel, Getreide, Kaffee und Kakao. Auf der linken Weserseite liegt der Neustädter Hafen. Er ist spezialisiert für das Breakbulkgeschäft.

Breakbulk nennt man Stückgüter, die nicht in einen Container passen. Das können Rohre für Pipelines sein, Forstprodukte, aber auch Teile von Windkraftanlagen. Am weitesten landeinwärts befindet sich der Weserhafen Hemelingen. Große Schiffe können dort nicht anlegen. Vom Weserhafen Hemelingen aus wird Binnenlandverkehr betrieben. Von hier aus machen sich Stahl, Metall, Schrott, Sand und Kies auf den Weg in die Welt.

Duisburger Hafen

Der Duisburger Hafen ist nach wie vor der global größte Binnenhafen. Das Hafengelände reicht von Duisburg-Ruhrort den Rhein aufwärts bis Rheinhausen. Der Hafen hat eine Uferlänge von 40 Kilometern und besitzt insgesamt 21 Hafenbecken. Die vorteilhafte geografische Lage und eine speziell für ihn entwickelte Logistiksoftware ermöglicht ein Umschlagvolumen von 3,6 Millionen TEU. (Twenty-Foot Equivalent Unit) Übersetzt: 20-Fuß-Standardcontainer. Auf dem Hafengelände haben sich 250 Firmen angesiedelt, mit insgesamt 36.000 Mitarbeitern. Der Duisport, wie der Hafen auch genannt wird, hat damit den weltgrößten Containerumschlag im Binnenland.

Hafen Yan Tan

Der Hafen von Shanghai, in der Volksrepublik China, ist der Größte der Welt. Weit mehr als 40 Millionen Container werden dort jedes Jahr umgeschlagen. Allein die Terminalfläche umfasst mehr als zwei Millionen Quadratmeter. Im Einsatz sind 26 Brückenkräne, 120 Portalkräne sowie 130 AGV`s (Automated Guided Vehicles). Das gesamte Umschlagsgerät ist Made in China, auch die von den zweihundert Mitarbeitern der Shanghai International Port Group entwickelte Logistiksoftware. Die Kai-Länge des Hafens beträgt 2350 Meter. Mit dem Abschluss des Projektes Phase 4 entstand in Shanghai der größte automatisierte Containerterminal der Welt.

Hafen von Singapur

Der Hafen von Singapur rangiert im Weltranking der weltweit größten Häfen auf Platz 2. Mehr als 37,5 Millionen TEU (Twenty-Foot Equivalent Unit), 20-Fuß Container, wurden im Jahr 2021 umgeschlagen. Insgesamt wurden damit 599 Millionen Tonnen Fracht bewegt. Die Hafenmauern haben eine Länge von über 17 Kilometern, was den Hafen in die günstige Lage versetzt, dass dort 57 Containerschiffe gleichzeitig be- und entladen werden können.  Dafür sind 212 Kräne im Einsatz. Mit einer Wassertiefe im Hafenbecken von 18 Metern, können Großcontainerschiffe, sogenannte ULCS, (Ultra Large Container Ships) problemlos abgefertigt werden

Der Hafen von San Francisco

Der Hafen von San Francisco, Vereinigte Staaten von Amerika, ist ein natürlicher Hafen in der nordöstlichen Bucht der Stadt und wird von einer halb unabhängigen Kommission überwacht, die der Bürgermeister ernennt und der Aufsichtsrat der Hafenkommission genehmigen muss. Das von der Kommission überwachte Gebiet umfasst 13 Kilometer Ufergrundstücke und Gewerbeimmobilien. Doch mit dem Aufkommen der Containerisierung und der begrenzten Immobilien in San Francisco, wurde Oakland schon in den 1960er-Jahren zum wichtigsten Hafen in der Bay Area.

So wurde aus dem Pier 70 eine Schiffsreparaturwerkstatt, Pier 39 wurde zum Einkaufszentrum umgestaltet. Dort befindet sich auch das Fisherman´s Wharf, eine bekannte Touristenattraktion. Dort sind immer noch viele aktive Fischer mit ihren Flotten beheimatet. Das Exploratorium, ein Museum, das partizipative Objekte aus Kunst und Wissenschaft zeigt, befindet sich an Pier 15. Die Piers 27 und 29 dienen zurzeit als Kreuzfahrtterminals. Die Piers 1,3 und 5 wurden im Jahr 2002 in das nationale Register historischer Stätten aufgenommen.