Die Geschichte des Hamburger Hafens

Die günstige Lage an der Mündung der Elbe war den Bewohnern schon im 9. Jahrhundert bewusst und so entschlossen sie sich, einen 100 Meter langen Holzsteg zu bauen und diesen zu befestigen. Er verlief damals parallel zur heutigen Reichenstraße. Mit dem Freibrief des Kaisers Friedrich Barbarossa vom 07. Mai 1189 erwarb die Stadt Hamburg das Recht zum zollfreien Handel in der Nordsee. Wie mit dem heutigen Autokennzeichen der Stadt Hamburg, dem HH, es heute noch allen öffentlich gezeigt wird, schloss sich Hamburg im Jahr 1321 der Hanse an, die im Mittelalter die größte Vereinigung von Kaufleuten darstellte, die sich in Städtebünden organisierte.

Schon zu damaligen Zeiten hatte die Stadt in London, Brügge und Amsterdam Handelsniederlassungen. Doch auf der Nordsee und Ostsee lauerten Gefahren in Form von Piratenschiffen. Vielleicht der bekannteste Seeräuber der Zeit war Klaus Störtebeker, der im Jahr 1401 auf dem Hamburger Grasbrook, zusammen mit seinem Gesellen enthauptet wurde. Da es zu dieser Zeit noch keine Streitmacht zur See gab, wurden die Handelsschiffe immer von schwer bewaffneten Konvoischiffen begleitet.

Drehen wir die Zeit ein wenig vor

Schon im Jahr 1799 fuhren unter der Flagge Hamburgs 280 Schiffe auf den Weltmeeren, und im Jahr 1816 machte das erste Dampfschiff, die Lady of the Lake, an Hamburgs Kaimauer fest. Von nun an kannte die Industrialisierung keinen Halt mehr. Aus den Holzrümpfen der Boote wurde Stahlrümpfe. Dadurch konnten die Schiffe größer werden, mehr Ladung transportieren und wurden zugleich sicherer und schneller. Bereits im Jahr 1872 wurden die Schiffsladungen direkt auf Eisenbahnwaggons verladen, was Hamburg zum größten Eisenbahnhafen Europas werden ließ. Nachdem 1906 die Landungsbrücken und 1911 der St. Pauli-Elbtunnel fertiggestellt waren, begann 1914 der Erste Weltkrieg. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs waren achtzig Prozent der Hafenanlagen zerstört. Der Wiederaufbau des Hafens dauerte volle zwanzig Jahre.

Die Geburtsstunde der Containerschiffe

Bis zum Ende des Jahres 1967 wurden vereinzelte Container als Beiladung angelandet. Doch am 31. Mai des Jahres 1968 erreichte das erste Vollcontainerschiff Hamburgs Hafen. Im Gegensatz zur Entladung eines Stückgutfrachters benötigt man für diese Art von Schiffen riesige geschlossene Stauflächen und Stellflächen. In Altenwerder wurde die Hafenleitung fündig, und ab 1990 wurde dort das Containerterminal Altenwerder (CTA) gebaut. Die Anlage ist heute eine der modernste der Welt, bezieht ihren Strom aus regenerativen Quellen und ist wegen ihrer hohen Flächeneffizienz das Musterbeispiel für andere Projekte dieser Art. Kaum jemand hatte je geahnt, dass diese Stahlboxen die Weltmeere erobern würden und im Jahr 2018 feierte die farbige Box ihr fünfzigjähriges Jubiläum.

Um den immer größer werdenden Containerschiffen eine ungehinderte Einfahrt in den Hafen zu ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten, wurden schon einige Fahrrinnen-Anpassungen der Elbe vorgenommen. Für den Fall der Fälle, eine Begegnung von zwei großen Schiffen, wurde auch an eine Begegnungsbox gedacht. Diese ermöglicht es, dass ein Schiff an einem anderen vorbeifahren kann.

Ob One-Way-Verkehr oder im Rundlauf – von Bremerhaven, Bremen und Hamburg bis Zeebrügge, Antwerpen und Rotterdam – verbinden wir als Ihre Container-Spedition alle großen Seehäfen Europas.

Aus dem Freihafen wird ein Seezollhafen

Am 01. Januar 2013, nach über 120 Jahren, entschied der Hamburger Senat über die Aufhebung des Freihafens. Dadurch sind alle im Hafengebiet ansässigen Unternehmen in der Pflicht, ein Zolllager zu beantragen, um auch zukünftig Waren zu lagern und sich von den Einfuhrabgaben zu befreien. Durch die Abschaffung des Freihafens haben sich sowohl die Bedingungen der Zollbeamten als auch die der Absender grundlegend geändert. Über ein Internetportal der Zollbehörde müssen seit dem Januar 2013 alle Containerinhalte im Vorhinein angemeldet werden. Die Zollbeamten überprüfen dann vor Ort die Übereinstimmung mit der Anmeldeliste. Aufgrund des europäischen Binnenmarktes hatte der Freihafen kaum noch eine Bedeutung, denn über sechzig Prozent der Waren, die in Hamburg umgeschlagen werden, sind heute zollfreie Waren. Mit dem Wegfall der Zollkontrollen im Hafengebiet hat sich auch der Lieferverkehr entspannt und der Stau der abtransportierenden Lastkraftwagen wurde damit aufgehoben.

Die Speicherstadt wird umgebaut

Eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas findet zurzeit in Hamburg statt. Zwischen Kehrwiederspitze und Elbbrücken entsteht die HafenCity. Auf einer Fläche von 160 Hektar entstehen insgesamt 7000 Wohnungen mit maritimem Flair. Gleichzeitig werden dort über 45000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Versucht wird ein perfektes Nebeneinander von Arbeiten, Wohnen, Freizeit, Tourismus und Einzelhandel. Das Projekt soll 2025 abgeschlossen sein.

Der Hamburger Hafen heute

Mit 10000 Schiffsanläufen und einer Kaimauerlänge von circa 43 Kilometern ist der Hamburger Hafen der größte deutsche Seehafen und der zweitgrößte Containerhafen Europas. Gleichzeitig bietet er 300 Liegeplätze. Im Jahr 2021 wurden fast 40 Millionen Tonnen Massengüter umgeschlagen. Davon entfielen auf Saug-Gut 6,4 Millionen Tonnen, auf Greif-Gut 22 Millionen Tonnen und auf Flüssigladung 12 Millionen Tonnen. Der wichtigste Handelspartner des Hafens ist China. Der Containerumschlag des Hafens betrug im letzten Jahr (2021) 9 Millionen Boxen. Das erfordert eine Höchstleistung an Logistik, die das Containerterminal Altenwerder (CTA) eindrucksvoll beweist.