Singapur
Singapur, Stadt und zugleich Staat, besteht aus einer Hauptinsel, drei größeren Inseln und 58 kleinen Inseln. Singapur ist der südlichste Punkt des asiatischen Festlandes und befindet sich unweit des ersten Längengrades Nord in Äquatornähe. Ein wichtiges geschichtliches Ereignis fand im Jahr 1824 statt, denn in diesem Jahr kaufte die britische Ostindien-Kompanie die kompletten Inseln und bauten auf ihnen Handelsstützpunkte. Die Lage Singapurs ist für den Seehandel ein idealer Ort. Vietnam, Thailand, Indonesien, China, Australien und Europa sind leicht von dort erreichbar. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Insel kurzzeitig von Japanern besetzt, doch 1963 erfolgte die völlige Unabhängigkeit von Großbritannien. Die Politik des Staates Singapur setzt auf den Freihandel. Deshalb ist Singapur Mitglied in der ASEAN-Freihandelszone, zählt sich zu den EFTA-Staaten und hat auch Freihandelsabkommen mit Indien, Japan, Australien, Südkorea, Taiwan und China abgeschlossen.
Die Häfen
Aufgrund der enormen Ausdehnung des Hafengebietes auf rund 30 km Länge, etlichen Anlagen, die sich auf einzelnen Inseln befinden und eine strikte Aufteilung in den Bereichen, Stückgut, Massengut, Fisch, Öl, petrochemische Produkte, Containerumschlag, Personenschifffahrt und Kreuzfahrtschiffen muss hier der Plural gewählt werden. Der größte Frachthafen Singapurs ist der Port of Singapore. Aber auch die Häfen Jurong Port, Keppel Harbour, Seragoon Harbour, der Boat Quay und das Singapore Cruise Center haben einen wesentlichen Einfluss auf die Wirtschaftsleistung Singapurs.
Die Gigantomanie der Häfen Singapurs in Zahlen
In einem einzigen Jahr machen in Singapur 130.000 Schiffe fest, von denen mehr als 1000 Schiffe gleichzeitig be- und entladen werden können. Noch immer gibt es Kapazitäten auch noch weitere 300 Schiffe gleichzeitig abfertigen zu können. Die Kaimauer des Port of Singapore hat eine Länge von 15,5 Kilometern, verfügt über 52 Liegeplätze für Containerriesen und mehr als 130 Kräne sind dort im Einsatz. Die Kapazität der Häfen Singapurs ist so groß, dass bis zu 2000 Container eines Schiffes innerhalb von 12 Stunden bewegt werden können. Über 180.000 Arbeitnehmer sind in dem Hafengebiet beschäftigt. Schiffe von über 200 Schifffahrtsunternehmen legen jährlich dort an und verbinden die Häfen Singapurs mit über sechshundert anderen Häfen in über 120 Ländern der Erde.
Im Hafen von Jurong, mit einer Kaimauer von 5,6 Kilometern Länge, finden noch einmal 32 Containerschiffe einen Platz. Geplant ist für Mitte des 21. Jahrhunderts ein Megaprojekt mit dem Namen Tuas Megaport, der den jetzigen Hafen Port of Singapore ersetzen soll. Die zweitgrößte Hafenanlage der Welt hatte im Jahr 2021 einen Containerumschlag von 37,5 Millionen TEU (Twenty Foot Equivalent Unit, das entspricht 37,5 Millionen Container mit einer Länge von 20 Fuß (ca. 6 m)). Das Vorjahresergebnis wurde um 60.000 TEU übertroffen. Insgesamt wurden in Singapur im Jahr 2021 rund 599 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen.
Die Verwaltung des Hafens
Das Sagen hat die Maritime and Port Authority des Stadtstaates Singapur. Besonders achtet die Verwaltung auf die Einhaltung festgeschriebener Umweltauflagen der IMO (International Maritime Organization, eine Sonderorganisation der UN, die sich mit der Sicherheit und dem Umweltschutz in der Seefahrt befasst). Die Hafenverwaltung überprüft auch, ob einlaufende Frachter sich an die Umweltauflagen halten und entnehmen, zwecks Laboruntersuchung, Proben aus den Schiffstanks. Um Singapur herum soll kein Schweröl mehr verbrannt werden, sondern nur noch schwefelarmer Treibstoff zum Einsatz kommen. Da Singapur die größte Schiffstankstelle für Asien darstellt, ist der Einfluss in diesem Bereich recht groß.
Singapur allgemein
Singapur mir seinen rund 60 Inseln hat circa 5,5 Millionen Einwohner und ist fast genauso groß wie Hamburg. Die offiziell gesprochenen Sprachen sind: Malaiisch, Chinesisch und Englisch. Eine Brücke verbindet die asiatische Stadt mit Malaysia. Die bekannteste Shoppingmeile ist die Orchard Road im Central Business District. Dort haben hochpreisige Luxusgeschäfte ihre Zweigstellen. Ein Touristenmagnet Singapurs ist das Viertel Marina Bay, ein Ort voller architektonischer Meisterleistungen wie das Gebäude Marina Bay Sands.
Woher Singapur seinen Namen bekam
In einem chinesischen Bericht aus dem dritten Jahrhundert wird Singapur beschrieben als Pu-Luo-chung, was auf maliisch so viel heißt wie: Insel am Ende einer Halbinsel. Als sich die ersten Siedler um 1298 dort niederließen, nannten sie das heutige Gebiet Singapurs Temasek, was Küstenstadt bedeutet. Der endgültige Name Singapur leitet sich aus einer Legende ab. So soll ein Prinz von Palembang, der Hauptstadt von Srivijaya, mit dem Namen Sang Nila Utama auf einem Jagdausflug ein Tier gesehen haben, das er niemals vorher gesehen hatte. An dem Ort gründete er eine Stadt, die Singapura heißen sollte, abgeleitet aus den Sanskritwörtern Singha (Löwe) und Pura (Stadt). Singapurs Nationalsymbol ist der mythische Merlion mit dem Kopf eines Löwen und dem Körper eines Fisches. Der Körper des Merlions soll an die Anfänge Singapurs als Fischerdorf erinnern. Der Kopf steht für den malaiischen Namen Singapura, die Löwenstadt. Die wasserspeiende Merlion-Statue, 8,6 Meter hoch, mit einem Gewicht von 70 Tonnen, kann vom Ufer des Merlion Parks aus besichtigt werden.