Die Häfen von Wilhelmshaven
An der Nordsee, zwischen Ems und Weser und auf der Westseite der Jademündung, befinden sich die Häfen von Wilhelmshaven. Der große Hafen setzt sich aus zwei Teilen zusammen, dem äußeren Tiefwasserhafen und dem Innenhafen. Für die Einfahrt zum Innenhafen muss die Doppelkammerseeschleuse passiert werden. Durch diese Schleuse wird der Innenhafen tiedeunabhängig. (Ob Ebbe oder Flut, im Hafenbecken steht das Wasser immer gleich hoch.) Ausgerüstet ist der Hafen mit modernsten Kaianlagen für den Umschlag von Containern, Kühlladungen, Massengütern, Lebensmitteln und Stückgut.
Die Häfen in Einzelnen
Im Zuge der historischen Entwicklung der Stadt Wilhelmshaven entstanden im Laufe der Zeit mehrere Häfen. Es gibt den Stadthafen, den Nordhafen, den Marinestützpunkt Heppenser Groden, er ist der größte Marinestützpunkt Westeuropas, den NWO-Ölhafen (Nord-West Ölleitung GmbH), die Umschlaganlage Voslapper Groden und das Container-Terminal Wilhelmshaven (CTW) im Hafengelände Jade-Weser-Port. Dazu gibt es noch eine Anzahl von Kleinhäfen am Jadebusen für private Segler und Motorbootfreunde. Auch die Fähre zur Insel Helgoland startet in Wilhelmshaven. Die Wilhelmshavener Häfen bilden zusammen den drittgrößten Umschlagplatz aller Häfen Deutschlands. Außerdem ist der Wilhelmshavener Hafen auch der größte Erdölumschlaghafen der Republik. Das tiefe Fahrwasser, mit 18 Metern Wassertiefe, begünstigte die Ansiedlungen von petrochemischer Industrie genauso wie die der Industrie zur Stromerzeugung.
Zur Historie
Gegründet wurde die Stadt Wilhelmshaven im Jahr 1854. Im Jahr 1860 wurde mit dem Bau der Hafenanlagen und der Schleuse begonnen. Mit der Reichsverfassung von 1871 wurde der Jadehafen zum Reichskriegshafen. Seither ist Wilhelmshaven eng mit der Marine verbunden. Nach dem Zweiten Weltkrieg, bei dem der Hafen größtenteils zerstört wurde, demontierte die britische Besatzungsmacht auch noch alle übrigen Teile des Hafens, die der Zerstörung widerstanden hatten. Erst im Jahr 1955 wurde Wilhelmshaven erneut zum Marinestützpunkt des deutschen Heeres.
Die Unternehmensstruktur des Hafens
Zwei Gesellschaften kümmern sich um die Vermarktung und den Betrieb des Hafens. Die Jade-Weser-Port Realisierungs GmbH & Co. KG gehört zu 50,1 % dem Land Niedersachsen und zu 49,9 % der Hansestadt Bremen. Das Container-Terminal Wilhelmshaven, Jade-Weser-Port-Marketing GmbH & Co. KG, ist eine 100-prozentige Tochter des Landes Niedersachsen und kümmert sich gleichzeitig um den Betrieb der Hafenbahn.
Umschlag der Häfen im Jahr 2021
Der Containerumschlag im Jade-Weser-Port hat im Jahr 2021 ein Rekordergebnis erzielt. Exakt 712.953 Standardcontainer (TEU) wurden umgeschlagen. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt dies ein Plus von 68,5 %. Zum Rekordergebnis kam es durch den Umstand, dass viele Schiffe pandemiebedingt temporäre Routenänderungen vornahmen und den Hafen von Wilhelmshaven angefahren haben. Zum Vergleich, mit dem ersten Betriebsjahr des Hafens 2013, mit 76.000 TEU-Umschlag, hat sich dieser in zehn Jahren fast verzehnfacht. Ausgelegt ist der Hafen für eine Maximalkapazität von 2,7 Millionen Standardcontainern. Gleichzeitig ist Hapag-Lloyd, die fünftgrößte Reederei der Welt, jetzt am Jade-Weser-Port beteiligt und der Terminalbetreiber Eurogate wird in den kommenden drei Jahren weitere 150 Millionen Euro an Investitionen in die zweite Ausbaustufe einbringen. Der niedersächsische Wirtschaftsminister, Dr. Bernd Althusmann, möchte Wilhelmshaven zu einer Drehscheibe der Wasserstoff-Wirtschaft ausbauen, für Deutschland und ganz Europa. (Quelle: Weser Kurier vom 21.02.2022)
Der Seehafen Wilhelmshaven erzielte mit einem Umschlagvolumen von 30,84 Millionen Tonnen einen Zuwachs von zehn Prozent. Der Kohleumschlag von 0,97 Millionen Tonnen im Jahr 2020 stieg im Jahr 2021 auf 1,6 Millionen Tonnen an.
Die Stadt Wilhelmshaven
Das Wahrzeichen der Stadt mit ihren circa 76.000 Einwohnern ist die vor zehn Jahren sanierte und im Jahr 1907 fertig gestellte Kaiser-Wilhelm-Brücke, die den Bontekai mit dem Südstrand verbindet. Ecke Adalbertstrasse/Friedrich-Wilhelm-Platz steht das Denkmal des ersten Admirals der deutschen Marine: Prinz-Adalbert von Preußen. Zwei Löwen aus Klinker am Eingang zieren das 1929 von Fritz Höger erbaute Rathaus. Immer lohnend ist ein Besuch des Deutschen Marinemuseums, des Aquariums Wilhelmshaven, des botanischen Gartens im Stadtpark und der Burg Kniphausen aus dem Jahr 1438. Vom Helgolandkai aus heißt es von April bis Oktober -Leinen los- zur großen Hafenrundfahrt.