Speditionsunternehmen sind Unternehmen, die Dienstleistungen vollbringen – in diesem Fall besorgen sie die Versendung von Waren, sprich, sie sind zuständig für die Organisation des Transports und aller dazugehörigen Leistungen.
Wortherkunft
Spedition kommt vom italienischen spedizione, was so viel wie ‚Abfertigung‘, ‚Absendung‘, ‚Abwicklung‘ oder auch ‚Beförderung‘ bedeutet. Das Verb lautet spedire und hat wiederum seine Wurzeln in der lateinischen Sprache. Genauer gesagt von expedire, welches mit ‚losbinden‘, ‚fertig machen‘ oder ‚erledigen‘ übersetzt werden kann.
Logistik und Spedition
Oftmals werden die Begriffe ‚Spedition‘, ‚Logistik‘ und ‚Transport‘ verwechselt und teils sogar als Synonym verwendet, wobei sie nicht gleichwertig sind. Logistik ist der Überbegriff und umfasst eine Reihe von Teilbereichen. Das Speditionswesen fällt dabei unter die Transportlogistik, da eine Spedition respektive ein Spediteur die Abwicklung des Warenverkehrs zwischen Firmen oder auch Privatpersonen übernimmt.
Während in letzter Zeit Speditionsunternehmen ihre Tätigkeitsfelder ausweiten und ihr Angebot an Dienstleistungen erweitern, ist die Definition von Transport klar eingegrenzt und bezieht sich ausschließlich auf die physische Beförderung von Gütern. Im Gegensatz zu Speditionen sind Logistikunternehmen auch für Tätigkeiten verantwortlich, die direkt mit dem Handel, der Konfektionierung und der Produktion zusammenhängen. Unter Umständen erfüllen auch Speditionen solche Aufgaben und kümmern sich überdies um Verpackung und Qualitätskontrollen, welches dafür spricht, dass es als Logistikunternehmen gesehen werden kann. Unabhängig davon sind Spediteure Logistikdienstleister.
Welche Güter werden eigentlich in der Logistik transportiert?
- Lebensmittel
- Bekleidung
- Druckerzeugnisse (Bücher, Zeitungen, etc.)
- Rohstoffe, die für den Bau benötigt werden
- Import- und Exportgüter
- Abfälle (Sekundärrohstoffe)
- Gefahrgut
- Medikamente und sonstige pharmazeutische Erzeugnisse
Allgemeines
Grundsätzlich ist ein Spediteur ein Anbieter von Transportleistungen, welche von unterschiedlichen Transportmitteln wie Lkws, Eisenbahnen, Flugzeugen und auch See- oder Binnenschiffen erbracht werden. Nationale Speditionsunternehmen transportieren das Frachtgut meist per Lkw innerhalb Deutschlands oder auch ins benachbarte Ausland (Nahverkehr). Weltweite Beförderung (Fernverkehr) von Ware übernehmen dabei internationale Speditionen, die dabei auf multi- oder intermodale Logistik zurückgreifen. Dies bedeutet, dass innerhalb einer Lieferkette verschiedene Verkehrsmittel verknüpft werden.
Beispiel
Möchte eine Firma in Europa ihre Ware in die Vereinigten Staaten versenden, so beauftragt sie ein Speditionsunternehmen, welches den Transport organisiert und veranlasst. Erst wird das Frachtgut vom Spediteur aus dem Warenhaus abgeholt und zunächst im Vorlauf zum Bahnhof, Flughafen oder Hafen transportiert. Anschließend wird es im Hauptlauf per Güterzug, Frachtflugzeug oder See-/ Binnenschiff normalerweise in das gewünschte Land gebracht und zu guter Letzt nochmals mit einem Lastkraftwagen zum Endziel gefahren.
Leistungen einer Spedition
Das Handelsgesetzbuch (HGB) sowie die allgemeinen Deutschen Spediteurbedingungen (ADSp) legen zum einen die Definition des Begriffs ‚Speditionsunternehmen‘ und zum anderen auch die vorgesehenen typischen Dienstleistungen fest, die von Spediteuren erwartet wird.
Abgesehen von dem zuvor bereits erwähnten Organisation sogenannter TUL-Prozesse (Transport, Umschlagen, Lagern), bestimmen Spediteure den Verkehrsträger und den Beförderungsweg, beauftragen einen Frachtführer, auch carrier genannt, angenommen sie machen nicht von ihrem Selbsteintrittsrecht Gebrauch und schließen alle notwendigen Verträge und Versicherungen ab. Dazu zählen die Einhaltung von Zollbestimmungen, Abschließen von Versicherungen und auch das Ausstellen von Luftfrachtbriefen auch AWB (Air Waybill).
Selbsteintritt
Besitzt eine Spedition eigene Fahrzeuge, kann sie mit dem Selbsteintritt den Transport kurzerhand selbst übernehmen. Dies ist von Vorteil, da das Unternehmen nicht auf einen externen Frachtführer angewiesen ist und die gleichen Rechten und Pflichten gelten wie für diese.
Verfügt ein Speditionsunternehmen über keine Fahrzeuge, so hat es die Aufgaben, ausführende Unternehmen auszuwählen, erforderliche Fracht-, Lager- und Speditionsverträge abzuschließen und Informationen und Weisungen an die ausführenden Unternehmer zu erteilen. Speditionen mit viel Erfahrung in der Branche verfügen somit meist über ein großes Netzwerk und kennen besondere Anforderungen ihrer Kunden/ Auftraggeber.
Schwierigkeiten
Falls einem reibungslosen Ablauf etwas im Wege steht und Verlust oder Beschädigung der Ware zu Sachschäden führen, übernimmt der Spediteur die Haftung. Dies allerdings nur, wenn es zu derartigen Schäden innerhalb des Zeitraums von der Übernahme, Beförderung und Ablieferung kommt. Die Spedition ist dann von der Obhutshaftung befreit, wenn die Schäden auf Umständen beruhen, die sich selbst bei großer Sorgfältigkeit nicht verhindern ließen (höhere Gewalt).
Kommt es zu Verzögerungen und Verspätungen, die zum Teil große Verluste für Empfänger bedeuten, haftet nicht der Auftraggeber des Speditionsunternehmens, sondern entweder der Spediteur oder der Fuhrunternehmer dafür.
Welche Spedition eignet sich für wen?
Eindeutig eignen sich für internationale Unternehmen auch internationale Spediteure und Logistikunternehmen, da diese zuverlässige Partner bei internationalen Transporten und großen Warenmengen sind, da sie einfach über große Kapazitäten verfügen. Für kleine Unternehmen, einzelne Privatpersonen und Selbstständige werden mittelständische Speditionsunternehmer empfohlen, da diese an gewählten Standorten Stützpunkte mit eigenen Mitarbeitern besitzen, allerdings auch kleine Kunden unterstützen, priorisieren und möglicherweise auf Anfrage individuelle Lösungen finden und auf gegebenenfalls auf besondere Wünsche eingehen können.
Die Arbeit in der Logistik/ Spedition
Die Arbeit in einem Speditionsunternehmen ist vielseitiger als man vielleicht erst mal denkt. Neben Organisationstalent ist auch ein guter Umgang mit Kunden von großem Vorteil und elementar für Berufe in der Spedition. Denn neben der Kommunikation mit Geschäftspartnern und Besprechungen innerhalb des Teams stehen an Tagesordnung, sondern auch Beratungsgespräche mit Kunden (meist per Telefon). Abgesehen davon wird von Arbeitgebern auch Wert auf fremdsprachliche Kenntnisse gelegt, da Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung mit ausländischen Geschäftspartnern auf Englisch oder anderen Fremdsprachen korrespondieren und such Dokumente in der jeweiligen Fremdsprache bearbeiten müssen.
Hier nochmal die Tätigkeitsfelder in der Spedition aufgelistet:
- Kundenberatung
- Angebotserstellung
- Transportsorganisation (Planen, Disponieren):
- Festlegung des Verkehrsträgers, Beförderungsweges
- Beauftragung eines Frachtführers (+ Abschließen von entsprechenden Verträgen)
- Abwicklung von:
- (Aufträgen)
- (Fracht und Transport)
- Zollangelegenheiten
- Schadensfällen
- Lagereitätigkeiten, z. B.:
- Umschlag
- Kommissionierung
- Verwaltung
- Büro- und Verwaltungsaufgaben, darunter:
- Führen von Speditionsunterlagen
- Erfassen von ein- und ausgehenden Sendungen
- Kommunizieren mit Auftraggebern, Frachtführern, usw.
- Verhandeln mit Kunden, Fuhrunternehmen, usw.
- Erstellen von Statistiken
- Durchführung von Qualitätskontrollen
- uvm.
Fazit
Es wird deutlich, dass ein Beruf in der Spedition und somit auch Logistik mit viel Verantwortung verbunden ist, da ständig Prozesse am Laufen sind, von denen die Kundenzufriedenheit abhängt. Die Kundschaft vertraut Speditionsunternehmen ihre Ware an und erwartet eine pünktliche und sichere Versendung zur gewünschten Destination.
Das Aufgabenportfolio und die Leistungen variieren je nach Speditionsfirma, jedoch entlastet sich der Auftraggeber selbst und gibt die Koordinierung vollständig in die Hände der Spedition, wo sich die Mitarbeiter um optimale Wege, kostengünstigen Versand und eine Reihe weiterer Faktoren kümmern.